Veränderung - was ist bereits bemerkbar?

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Veränderung - was ist bereits bemerkbar?
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Wer für ein Jahr auf Weltreise geht ist vielleicht etwas verrückt. In Deutschland leben 80 Millionen Menschen und nur die wenigsten machen jemals in Ihrem Leben eine Weltreise. Die meisten reisen nach dem Abitur oder Studium. Allein und frei. Der Anteil an Weltreisenden Familien wird also gering sein. Ich mag gar keine Schätzung abgeben, wie viele weltreisende, deutsche Familien es wohl geben mag. Aber ein paar hundert, wenn nicht sogar ein paar tausend dürften es schon sein.

Vor der Reise! Wer werde ich danach sein?

Aber was macht so einer Reise mit einem?

Wir wussten, daß das große Abenteuer uns persönlich verändern wird. Eine Entwicklung wird stattfinden. Nur in welche Richtung und in welchem Ausmaß? Das lag jenseits unserer Vorstellungskraft. Jetzt sind wir unterwegs und bereits nach zwei Wochen, stellen wir so vieles unbekanntes an uns fest. Ein ganz anderes „Mindset“, die Gedankenwelt, unterwandert uns. Und wir lassen es einfach zu. Sind offen dafür. Aber was genau ändert sich an uns?

Woran erkennen wir die Veränderung?

Es sind genau die Bereiche auf denen wir uns erhoffen, daß die Kinder während der Reise reifen und lernen. Plötzlich sind wir Erwachsene selber in diesem Prozess und lernen gemeinsam mit unseren Kindern. Allerdings auf einer anderen Ebene. Am meisten nehmen wir die Veränderungen im Bereich der Toleranz, Ernährung und dem Miteinander mit den Kindern wahr. Hier in Thailand im Buritara Resort, haben sich mehrere deutschsprachige Familien versammelt, um gemeinsam eine schöne Zeit zu haben. Die meisten leben ein ähnliches Leben – das reisende Familienleben. Es hilft uns, umgeben zu sein von Familien, die gleichdenkend sind.

Toleranz

Die innere Ruhe finden. Zeit haben!

Jeder Mensch ist ein Individuum. Jeder ist anders. Das ist natürlich und auch gut so. In unserem hektischen Leben in der westlichen Welt, hat jeder seinen eigenen „Rucksack an Belastungen“ zu tragen. Gerade im Alltag mit Kindern und dem Beruf. Wir sind sehr mit uns selber beschäftigt. Wir bekommen die Probleme und Herausforderungen unserer Mitmenschen zwar mit, aber all zu häufig ignorieren wir sie einfach. Ich selber kann mich da selber leider nicht ausschließen. Da hört man, dass ein Freund in der Familie ein Schicksalsschlag hat. Aber konkrete Hilfe bietet man nicht an. Oder es fehlt mir die Zeit im stressigen Berufsleben für andere da zu sein. Hier auf Reisen haben wir plötzlich ganz viel Zeit. Was ist das nur für ein herrliches Geschenk, denke  ich mir.

Wir nutzen die Zeit, um mit offenen Augen durch den Tag zu gehen. Unsere Sinnesorgane sind geschärft und wir spüren, atmen und fühlen alles wie neu. Wir haben Lust und Neugierde uns auf Menschen einzulassen und lernen andere Lebensphilosophien kennen. Wir hören und sehen Probleme anderer Familien und tauschen uns aus, auch über die Energiequellen anderer. Wir motiviert man sich nach Rückschlägen? Es sind hier so unfassbar viele Denkansätze vertreten. Nicht alle entsprechen unseren eigenen Vorstellungen, aber wir lernen sie zu tolerieren. Noch vor einigen Monaten, in einem stressigen Umfeld, hätte ich wahrscheinlich alles ignoriert. Jetzt höre ich zu und lerne zu tolerieren. Faszinierend finde ich, dass man anscheinen Toleranz wie ein Muskel trainieren kann. Ich werde immer entspannter. Und auch Katrin merkt diese Veränderung.

Es fühlt sich gut an, anderen zuzuhören. Oft sind es doch die Dinge, die kein Geld kosten, mit denen man andere Menschen glücklich machen kann. Zeit schenken und ein offenes Ohr haben. Wir entwicklen ein Bewusstsein, dass Zeit mehr Wert hat als Geld.

Familie auf Weltreise Veraenderung
Erziehung - Beziehung

„Tu nicht dies, mach das.“

„Du sollst nicht….“

„Wehe wenn…, dann ….“

Wie oft erwischen wir uns selber dabei, daß wir die Kinder erziehen, statt zu Ihnen eine Beziehung aufzubauen. Viele sprechen über das Modell „Beziehung statt Erziehung“ und wir sind auch ganz große Befürworter. Ohne Zweifel wollen wir, daß unsere Kinder zu Individuen heranwachsen und nicht zu Produkten eines Systems. Wer sich mit dem Thema schonmal auseinandergesetzt hat, weiß was für ein Energieaufwand und Zeitaufwand notwendig ist dies auch wirklich umzusetzen. Bei drei Kindern ist der Aufwand dann nicht mal eben verdreifacht, sondern gefühlt potenziert. Die Kinder kommen ja nicht nacheinander und tragen geduldig ihre Bedürfnisse vor, sondern oftmals zeitgleich unter Tränen. In diesen Situationen immer ruhig zu bleiben fällt uns schwer.

In einigen Instagram und YouTube Kommentaren haben wir Feedback bekommen, dass wir so relaxt und entspannt sind mit unseren Kindern. „Man kann es Euch förmlich ansehen“. Da fallen dann Begriffe wie „Laid-Back-Eltern“. Vielleicht sind wir das, aber wir streben für uns und unserer Kinder an, noch entspannter zu sein.

Wir haben ein paar Tagesroutinen umgestellt, die uns helfen sollen. Welche das sind werde ich mal gesondert berichten zu einem späteren Zeitpunkt. Wir investieren momentan am meisten Zeit in unsere Kinder und sie spüren es. Alle bekommen die maximale Aufmerksamkeit. Der Tagesablauf wird merkbar entspannter und die Kinder kommen zur Ruhe. Wir lassen uns weniger stressen. Diesen Veränderung hatte ich mir erhofft für die Weltreise. Das sie sich aber bereits nach 2 Wochen bemerkbar macht, ist traumhaft. Wieder merken wir, dass Zeit wichtiger ist als Geld.

Im übrigen kann ich hier das Buch „Die vier Stunden Woche“ empfehlen. Ich habe es vor der Reise gelesen. Ein totaler Augenöffner, warum Zeit einen höheren Stellenwert haben sollte, als Geld. Wir erkennen an uns einen Veränderungsprozess der gerade startet. Wie weit er gehen wird und in welche Richtung, das mögen wir heute noch nicht vorhersagen. Aber wir werden immer wieder darüber berichten und es mit Dir teilen.

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