7 Erkenntnisse aus Sri Lanka

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7 ERKENNTNISSE AUS SRI LANKA

Frische, angenehme Düfte umtreiben meine Nase. Farbenfroh trägt sich vor meinen Augen ein reges Leben ab. Ein junges, dynamisches Volk ist aktiv und lebt irgendwo zwischen Moderne und Vergangenheit. Kutschen und Handkarren fahren auf den Straßen Colombos. Sie werden überholt von neuen Luxus Elektroautos der Marke Tesla und BMW. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Starbucks, McDonalds und KFC haben hier bereits die besten Lagen der Innenstadt für sich beansprucht und dazwischen noch immer die kleinen Blechhütten und Verkaufsstände. Hier gibt es noch alles von preiswert bis zum totalen Luxus. Unser Budget ist nicht auf die Hotelketten ausgerichtet. Wir reisen mit 3 Kindern und wollen mit den Locals in Berührung kommen. Aus unserem einmonatigen Reisen durch Sri Lanka haben wir unsere 7 Erkenntnisse zusammengeschrieben.

UNTERKUNFT

Mobilität und Unterkunft sind auf Reisen immer das A und O. Gerade das Reisen mit Kindern erfordert eine „Base“. Von dort lässt sich ein Land dann erkunden. Wir waren an der Westküste Sri Lankas untergebracht. Fern vom Tourismus. Wir waren die einzigen „Weißen“ im Ort. Ruhig gelegen auf einem Hügel mit grandiosen Ausblick und Sonnenuntergängen liegt die Teeplantage von Helmut und Natascha. Sie sprechen mehrere Sprachen fließend und so lief die Kommunikation vom ersten Tag auch mit den Kindern prima. Man benötigt zwar ein TukTuk (Dreirad-Kabinen-Roller), wenn man ins Dorf möchte aber die sind günstig (500 Rupien = 3 Euro) und man braucht nur selten etwas aus dem Dorf, weil Natascha und Helmut sich einfach bestens um einen kümmern. Gastfreundschaft wird hier ganz groß geschrieben und für das leibliche Wohl ist auch bestens gesorgt. Wir haben einen Monat hier verbracht und die Unterkunft kostet je nach Saison und Dauer des Aufenthalts 40-60 Euro pro Nacht. Wer schon immer mal in einem Kolonialhaus schlafen wollte, für den geht es hier lang für mehr Informationen.

ZUG FAHREN IN SIR LANKA

Schnaufend arbeiteten sich die Dampflokomotiven in die Berge hoch. So war es zumindest vor über 100 Jahren, als die englischen Kolonialherren die Eisenbahnstrecken in Sri Lanka bauen ließen. Heute fahren Diesellokomotiven und ziehen pünktlich die Waggons durchs Land. Die Eisenbahn wurde in den 70er Jahren modernisiert (entspricht jetzt dem deutschen Standard der alten IC Züge). Die Einheimischen benutzen die Bahn als Transportmittel sehr gerne und man gelangt mit ihr quer durchs Land. Atemberaubend ist die Strecke von der Hauptstadt Colombo ins Hochland. Auf der Fahrt nach Badulla bieten sich spektakuläre Landschaftsszenen. Unser Geheimtipp: Dritte Klasse buchen, statt der Touristen-Klassen. Wer in der ersten oder zweiten Klasse reist, muss nicht nur lange im Voraus (30 Tage) seine Tickets bestellen, sondern verpasst es auch an einer offenen Zugtür sitzend durchs Hochland zu fahren. In der ersten (klimatisiert) und zweiten Klasse werden die Türen nicht geöffnet. Oft wird auch viel bezahlt für ein Ticket in der ersten Klasse und die Klimaanlage ist außer Betrieb. Das schwitzt man dann besonders viel. Eintauchen in das Leben der Einheimischen erfährt man am Besten mit dem Zug. Weite Distanzen lassen sich so auch besonders preiswert zurücklegen. Wir reisten für knappe 15 Euro mit der ganzen Familie im reservierten Abteil von Colombo nach Badulla – 8 Stunden Bahnfahren zum Träumen.

DAS HOCHLAND VON SRI LANKA
Teepflückerin bei der Arbeit

Teepflückerin bei der Arbeit

Wir wussten gar nicht was Sri Lanka so topographisch zu bieten hat. Irgendwie stelle ich mir immer vor, dass alle Länder flach wie Holland sind. Hätte ich mal etwas nachgedacht. Tee wächst ja bekanntlich im Hochland und Tee gibt es viel aus Sri Lanka. Ein Besuch im Hochland ist Seelenbalsam für die Augen. All diejenigen die gerne fotografieren oder sich an Landschaften nicht satt sehen können, sollten ins Hochland fahren. Sowohl Auto, Bus oder Zug führen in die Hochlandregion und das Klima ist angenehmer, als an der Küste. Während am Strand die Sonne erbarmungslos von oben brennt, lassen sich im Hochland schöne Wanderungen und Touren machen. Teefabriken öffnen ihre Türen und Orte wie Ella haben bereits die ersten Luxushotelketten angezogen. Das Hochland gehört zu jeder Sri Lanka Rundreise.

TUK TUK FAHREN
TukTuk fahren mit Darschana

TukTuk fahren mit Darschana

Zugegeben ist es etwas eng mit 5 Leuten auf der Rücksitzbank eines TukTuk. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ich erinnere mich zu gerne an deutsche Taxifahrer am Flughafen, die die ganze Familie nicht mitnehmen wollten, wegen des Gepäcks. Man solle lieber ein Großraumtaxi nehmen oder zwei Taxen. Das sieht in Sri Lanka anders aus. Wir wunderten uns einige Male, was ein Tuk Tuk so alles transportieren kann. In touristischen Regionen sprechen fast alle Tuk Tuk Fahrer englisch, einige sogar deutsch. Etwas außerhalb verständigt man sich dann per Zeichensprache. Im Vergleich zum Rollerfahren in Asien, bietet das Tuk Tuk auch bei Regen einen Schutz. Den Preis verhandelt man am besten vorher. Alle Fahrer lassen mit sich handeln. Wir sind innerhalb Colombos nur mit dem TukTuk gefahren. Auch für längere Strecken haben wir nie mehr als 200 Rupien (=1,50 Euro) bezahlt. Die frische Brise des Fahrtwindes um die Nase zu spüren, sollte jeder einmal erlebt haben. Einige Tuk Tuk Fahrer rüsten ihre Vehikel mittlerweile mit starken Musikanlagen und LED Beleuchtung aus. Sprüche auf dem Heck und den Spiegeln lassen den oft jungen Fahrern Raum für Individualisierung.

Familie auf Weltreise 7 Erkenntnisse aus Sri Lanka
ESSEN – DIE RESTAURANTWAHL

Mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern essen zu gehen kann in Sri Lanka sehr preiswert sein. Aber auch sehr teuer. Wie immer ist westliches Essen oftmals importiert und unverhältnismäßig teurer. Eine Pizza für 8-10 Euro zahlt man auch in Deutschland. Einen Rotti (sieht aus wie ein Pfannkuchen) bekommt man aber schon für wenige Cents. Unser Tipp: Einfach die Augen öffnen und schauen wo die Einheimischen essen. So haben wir die leckersten und günstigsten Plätze gefunden. In Galle, einem beliebten Touristenort an der Südwestküste wimmelt es von teuren Restaurant. Wir beobachteten das Treiben am Busbahnhof und gingen schließlich mit den drei Kindern durch einen Laden in ein kleines Restaurant im Hinterhof. Es gab genau 5 Tische und wir waren natürlich die Attraktion überhaupt. Alle 5 Mägen satt zu bekommen hat uns inklusive Getränke 6 Euro gekostet. Wir mussten zweimal Fragen, ob nichts vergessen wurde auf der Rechnung. Wir benutzen auch viel die App TripAdvisor auf dem Handy und laden uns vorher die Städte, die wir bereisen, in den Offlinemodus. So haben wir Zugriff auf Karten und Empfehlungen auch ohne mobiles Internet. Als „healthy eater“ suchen wir auch immer etwas spezielles und nicht jede x-beliebige Hähnchenbude am Straßenrand.

SRI LANKA'S STRÄNDE

Im Süden und an der Ostküste befinden sich beliebte Surfspots. Bei unserem ersten Ausflug an den Strand staunten wir nicht schlecht über die hohen Wellen. Selbst in Bentota an der Westküste waren 2 Meter hohen Wellen an der Tagesordnung. Besonders mit Kindern mussten wir aufpassen. Die Strömung ist sehr stark gewesen und unsere Kinder sind noch nicht die allerbesten Schwimmer. Hier heißt es also aufpassen oder wer sich traut, hat einfach riesigen Spaß in den Wellen. Die Strände selber waren alle supersauber und aus feinstem Sand. Bestens geeignet zum Sandburgen bauen und toben. Nicht umsonst kommen auch die Schildkröten hier an Land, um Ihre Eier zu legen. Wir hatten Glück und konnten dieses Ereignis direkt mitverfolgen. Es gibt an der Südküste bei Hikkaduwa sogar Möglichkeiten mit den großen Wasserschildkröten zusammen zu schnorcheln. Im knietiefen Wasser am Strand schwimmen die majestätischen Tiere direkt um die eigenen Beine und lassen sich mit Algen füttern.

Stefan am Strand mit hohen Wellen

DIE MENSCHEN

Ja-  sie haben nicht die besten Zähne und sie sprechen kaum englisch. Aber sie haben das Herz am Richtigen Fleck. Hier gibt es in der Gesellschaft nicht den Egoismus, sondern es gibt den Traum etwas gemeinsam zu schaffen. Überall sieht man kleine Gruppen die gemeinsam anpacken. Das Essen wird geteilt, auf die Kinder aufgepasst und die Häuser entstehen in gemeinschaftlicher Arbeitsteilung. Jeder trägt etwas zum Ganzen bei. Türen stehen immer offen und mit einem Lächeln und drei blonden Kindern, durften wir ganz viele bezaubernde Momente erleben. Wir wurden eingeladen zu Tee und Kuchen, aßen beim Taxifahrer zu Hause und bekamen Mengen an Obst geschenkt. Ein einfaches Lächeln reicht, um diese riesige Schatzkiste der Freude zu öffnen. Halte die Augen auf und gehe mit einem positiven Gedanken auf die Leute zu. Schenk Ihnen Vertrauen und du erlebst die Reise deines Lebens.

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